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Die ehrenamtlichen Erbauer der Ortsschilderhäuschen v. l. Swen Wiechmann, Nils Hackfeld, Torsten Schröder und

Christian Bunzel sowie Bürgermeister Georg Drube / Foto Martin Siemer msi-medien

 

 

Das Festprogramm zur 800-Jahrfeier am 3. und 4. September 2011

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Begrüßungsrede von Bürgermeister Georg Drube zum Empfang der 800-Jahrfeier am 3. September 2011

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, dass ich Sie heute so zahlreich zu unserer 800-Jahrfeier bei schönstem Wetter begrüßen darf. Ganz besonders begrüße ich unsere Pastorin Elisabeth Saathoff, den stellvertretenden Landrat Ernst-August Bode, der für den Landrat Frank Eger, der heute leider nicht kommen kann, erschienen ist, ich begrüße unseren Samtgemeindebürgermeister Uwe Cordes, die Bürger- meisterin und die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden und den Oberstleutnant Harald Mauritz von der Bundeswehr.

Die Gemeinde Groß Ippener kann in diesem Jahr auf ihr 800-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein solches Jubiläum ist nicht nur Anlass zum Feiern, sondern gibt auch die Gelegenheit, zurück und nach vorne zu blicken.

Im Jahr 1211 wird Ippener erstmalig erwähnt. In einer Urkunde des Stifts Bassum wird als Zeuge der Adelige Aldagus de Ippenerde aufgeführt. Wir wissen nicht, wo der Sitz dieses Adelsgeschlechtes hier in Ippener war. Wir nehmen an, dass er sich in Klein Ippener, am heutigen Dünsener Bach, nahe der ehemaligen Wassermühle und in Höhe des Hofes Hackfeld, befand.

In dieser Urkunde von 1211 werden auch die Namen Cornethe und Selete genannt, und deshalb können wir zusammen mit Köhren und Kirchseelte in diesem Jahr auf eine 800-jährige Ortsgeschichte zurückblicken.

Zwanzig Jahre später, im Jahr 1231 wird Ippener zum ersten Mal als Ortsname erwähnt. Ebenfalls in einer Urkunde des Stifts Bassum bestätigen die Bremer Kloster-Visitatoren dem Kloster Bassum den Besitz des Zehnten zu Ippenerthe, den die Äbtissin Elisabeth dem Kloster geschenkt hat.

Um 1250 erscheint der Name Ippener als „Parrochia Yppenerthe“ in einer Urkunde zum Bau einer Brücke über die Weser bei Bremen. Ippener hatte als „Kirchspiel Ippener“ zum Bau dieser Brücke Abgaben zu leisten. Die Höhe der Abgaben richtete sich nach der Größe des Kirchspiels und die Abgaben entsprachen genau der von Harpstedt. Also hatte Ippener früher eine Kirche und die Kirche muss so bedeutend wie die von Harpstedt gewesen sein. Die Kirche befand sich in der Ortsmitte von Groß Ippener gegenüber der heutigen Gaststätte Wülfers. Die Kirche ist während des Dreißigjährigen Krieges abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut.

In diesen Urkunden von 1211, 1231 und 1250 ist der Name Ippener als Personenname, Ortsname und Kirchspiel erstmalig zu finden, wobei unser Ort mit Sicherheit wesentlich älter als 800 Jahre ist.

Eine Besiedlung hat bei uns schon vor 3000 Jahren stattgefunden, das beweisen die auf unserem Gemeindegebiet ausgegrabenen und erforschten Hügelgräber, von denen einige heute noch vorhanden sind.

Nach dem Chronisten Redeker, der von 1682 bis 1764 lebte und der lange Jahre in Harpstedt Amtsschreiber war, sind im 5. Jahrhundert Bürger aus der heutigen Samtgemeinde und auch aus Ippener nach England ausgewandert und haben dort Ortschaften gegründet. So sollen zum Beispiel die Orte mit den Namen Ipston und Ipswitch in der Nähe von London von Ippener Aussiedlern gegründet worden sein und danach muss es laut Redeker den Ort Ippener schon im 5. Jahrhundert gegeben haben.

300 Jahre lang - von 1250 bis 1550 - wurde Ippener mit „Y“ anstelle vom heutigen „I“ geschrieben und darum ist in dem Wappen der Gemeinde Groß Ippener das „Y“ zu finden. Dieses Wappen, das die Gemeinde seit 1988 führt, wird durch das „Y“ in drei Felder aufgeteilt. Im oberen Feld befindet sich ein Kreuz auf einem Kegel und erinnert an den schon im Jahr 1250 bestehenden Pfarrbezirk mit eigener Kirche. Im linken Feld ist ein Eichenblatt mit Eichel dargestellt und weist auf den seit über 200 Jahren bedeutenden Waldbestand mit seinen vielen Eichen hin. Im rechten Feld symbolisiert der Kopf des Heidschnuckenbockes die noch vor 150 Jahren bestehenden großen Heideflächen mit der damaligen Schafhaltung.

 

CG2822Die Vergangenheit unseres Ortes haben wir in einer Chronik „800 Jahre Groß Ippener“ intensiv behandelt. Bei den Bürgerinnen und Bürgern, die beim Entstehen dieser Chronik mitgeholfen haben, möchte ich mich nochmals ganz herzlich bedanken. Einen Dank auch an Dr. Jürgen Ellwanger, der viel für die Chronik getan hat und der krankheitsbedingt heute nicht hier sein kann.
In der Chronik wird ausführlich über die Entwicklung der Höfe in unserer Gemeinde berichtet. Dabei fällt auf, dass sich hier 500 Jahre lang nicht allzuviel verändert hat, dass es aber in den letzten 100 Jahren und besonders in den letzten 50 Jahren zu großen Veränderungen gekommen ist. Viele Höfe sind inzwischen aufgegeben worden oder werden heute anderweitig genutzt. Dennoch spielt bei uns die Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige Rolle. Daneben hat sich im Bereich an der Autobahn ein Gewerbegebiet entwickelt. Hier haben sich Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen angesiedelt. Sie schaffen Arbeitsplätze und zahlen die nötigen Steuern.

Einen breiten Raum in der Chronik nehmen die Berichte über die Vereine in unserer Gemeinde ein. Die Vereine mit ihren ehrenamtlichen Vorständen, Funktionsträgern und Mitgliedern sorgen durch ihren großen Einsatz und ihre Aktivitäten mit dafür, dass wir eine intakte Dorfgemeinschaft haben.

In Groß Ippener lässt es sich gut leben!

Wir haben hier in Groß Ippener eine überschaubare Größe. Jeder erfährt, oder kann erfahren, was hier vor sich geht und jeder weiß, welche Entscheidungen getroffen werden und jeder hat die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Das fördert den Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und das gute Miteinander in unserer dörflichen Gemeinschaft. Und diese dörfliche Gemeinschaft wird von der Gemeinde Groß Ippener gerne unterstützt.

Neben einer finanziellen Unterstützung stellen wir das Dorfgemeinschaftshaus und die Anlagen rund um das Dorfgemeinschaftshaus den Vereinen und den Bürgern unserer Gemeinde zur Verfügung. So auch die neue Sporthalle bzw. Mehrzweckhalle, die in Kooperation mit dem Turn- und Sportverein, dem Tennisclub, dem Schützenverein und der Krieger- und Soldatenkameradschaft demnächst gebaut wird und die dann im nächsten Jahr den Vereinen zur Verfügung steht.

Zu einem harmonischen Miteinander in unserer Dorfgemeinschaft soll auch das 800-jährige Jubiläum, das wir heute und morgen feiern, beitragen.

Seit einigen Wochen weisen Hinweistafeln an den Ortseingängen auf dieses Jubiläum hin. Diese Ortsschilderhäuschen sind - wie ich finde - sehr gut gelungen. Sie sind ein Blickfang und sollen nach dem Jubiläum stehen bleiben. Bei den ehrenamtlichen Erbauern möchte ich mich für ihren großen Einsatz ganz besonders bedanken.

Bedanken möchte ich mich auch bei den Mitgliedern des Arbeitskreises, die dieses Jubiläum organisiert haben. Das sind Vertreter aus den Vereinen, der Feuerwehr, des Kindergartens und des Gemeinderates sowie unser Festwirt Dieter Winkler von Hackfelds Dorfkrug. Einen Dank aber auch an die vielen Helfer, die bei den Vorbereitungen zu diesem Fest und beim Aufbau mitgeholfen haben. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie sich alle einbringen und mitmachen. Und schließlich einen Dank an die Anwohner im Bereich des Sportplatzes, die die Ehrenpforte gebunden und aufgestellt haben, darüber habe ich mich sehr gefreut.

Der Gemeinde Groß Ippener wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche Entwicklung und allen Bürgerinnen und Bürgern eine glückliche und friedvolle Zukunft. Für dieses Festwochenende wünsche ich uns eine gelungene Jubiläumsfeier und allen heute einen schönen Abend.

 

Großer Zapfenstreich mit Serenade und anschließendem Feuerwerk

CG8A45Um 21.00 Uhr folgt der Große Zapfenstreich. Abordnungen des Schützenvereins, der Krieger- und Soldatenkameradschaft und der Feuerwehr nehmen daran teil und die Teilnehmer sollten sich zum Antreten jetzt nach draußen begeben. Alle anderen können dann anschließend vor dem Festzelt im abgesperrten Bereich zum Sportplatz hin sich einen Platz suchen. Vorher noch einige Worte zum Zapfenstreich:
Der Große Zapfenstreich ist eine feierliche, am Abend abgehaltene Militärzeremonie mit Streitkräften und Musik. Es ist das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr.

Der Große Zapfenstreich wird aber auch von zivilen Musikkapellen und Vereinen zu besonderen Anlässen aufgeführt. Und ein solcher Anlass ist unsere 800-Jahrfeier. Das Musikcorps Wittekind und der Spielmannszug Wildeshausen werden den Zapfenstreich ausführen.

Der Name „Zapfenstreich“ stammt aus der Zeit der Landsknechte. Ende des 16. Jahrhunderts wurde erstmals ein Abendsignal in Verbindung mit einem Zapfenschlag erwähnt. Mit einem Schlag bzw. Streich auf den Zapfen eines Fasses wurde das Signal zur Nachtruhe gegeben. Der Wirt durfte kein Bier mehr ausschenken und die Landsknechte hatten sich zur Ruhe zu begeben. Im Laufe der Zeit wurde das Signal zur Ruhe in musikalischer Form gegeben. Daraus entwickelten sich besondere Spielstücke für Trompete, Flöte und Trommel.

Wenn wir gleich den Ablauf des Zapfenstreiches verfolgen und die Musik hören, dann ist es nicht üblich, zwischen den einzelnen Musikstücken zu klatschen. Ich wünsche nun allen viel Vergnügen beim Großen Zapfenstreich und anschließendem Feuerwerk.

 

 

 

 

Bilder von der 800-Jahrfeier am 3. und 4. September 2011

 

 

„Sich vorzustellen ist ein guter Brauch,
drum tun wir es heute auch.

Wie klein einst unser Ort gewesen,
das kann man in der Ippener Chronik lesen.

Doch viele Menschen erfüllen sich den Traum
und fanden in Ippener einen neuen Lebensraum.

Hier gibt es eine Menge Vereine
und die stellen viel auf die Beine.

Langeweile ist für unseren Ort
ein nicht bekanntes Fremdwort.

Ob im Kindergarten bei den Kleinen,
oder als Mitglied in den Vereinen,
selbst beim Schützenverein marschiert man tüchtig mit
und übt dort den richtigen Schritt.

Sind wir auch nicht in allem die Stars,
doch alles was wir machen, macht Spaß.

Bei uns heißt es ohne zu übertreiben,
unsere Bewohner sollen gesund, rüstig
und zufriedene Bürger bleiben.“

Grethe Pilath

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